Lieben, was ist. Akzeptieren, was immer geschieht.
– Wie soll sich dann noch was ändern?

YES aus Menschen gebildet

Alles akzeptieren, was geschieht? Würde das nicht heißen, zuzusehen, wie alles immer schlimmer wird? Einfach alles widerstandlos hinnehmen? Sich nicht mehr verändern? Wie soll das funktionieren?

Dieser Einwand wird am häufigsten – von unserem Verstand – vorgebracht, wenn es darum geht, sich tiefer auf das Leben einzulassen. Innere Widerstände gegen das – was ohnehin ist – aufzugeben.

Doch dabei geht es natürlich nicht darum, nichts mehr zu tun oder zu verbessern. Leben heißt immer (Weiter-) Entwicklung, Veränderung. Im Gegenteil wird es wohl kaum jemandem möglich sein, gar nichts mehr zu tun oder zu verändern!

Worum es geht, ist unser innerer Widerstand gegen den Fluss des Lebens. Gegen die Dinge, Gefühle und Situationen, die ohnehin jeden Tag auftauchen, ob sie uns nun passen oder nicht.

Wie wäre es, all das von vorneherein erst mal zu akzeptieren? Menschen, ihre Reaktionen, Emotionen, verquere Situationen, unerwartete Wendungen … – Und tatsächlich immer mehr in Frieden mit dem zu kommen, was – sowieso – geschieht.

Nicht im Sinne von Untätigkeit, da wo Handlungsbedarf ist!

Sondern im Sinne eines tieferen Einverständnisses mit allem, was auch immer im Leben geschieht – auch sämtliche eigenen Gefühle, Gedanken und inneren Regungen eingeschlossen.

Die Geschehnisse erst einmal als völlig okay und wertfrei (!) zu betrachten. Innere wie äußere.

Nicht stoisch, wie ein Mönch da sitzend… Es können durchaus sehr turbulente und emotionale Dinge sein, die es zu akzeptieren gilt… Das Leben steht ja nicht still…

Doch mir hilft der Gedanke: wenn etwas nicht hätte passieren sollen, dann wäre es auch nicht passiert! Ob Dinge sein sollen oder nicht, sehen wir daran, ob sie so sind oder nicht. Basta. Das ist das Gesetz des Lebens. Ich habe mich dem unterzuordnen. Und nicht das Leben (oder andere Menschen!) sich meinen schönen Plänen und idealen Vorstellungen.

Klingt hart, oder? Doch andererseits ruht etwas sehr Tröstliches und Friedvolles darin.

Denn bei Licht betrachtet: gibt es wirklich irgendwelche Umstände da draußen, die jemals für meinen wahren Frieden sorgen könnten? Und dauerhaft?

In diesem unsteten Leben, das jeden Tag so anders ist und immer neue Überraschungen bereit hält?

Besteht nicht umgekehrt die große Kunst darin, erst mal mit dem OKAY zu sein, was ist. Und darin Frieden zu finden. … und es vielleicht sogar eines Tages zu lieben?

Hier sind 5 Gründe, warum es sich meiner Ansicht nach lohnt, zu akzeptieren, was IST:

1. Du kannst eh nix machen! 😉

Das Kölsche Grundgesetz Nr. 1 sagt dazu „Et is wie et is“. Welcher Weisheitslehrer hätte das besser ausdrücken können?

Die Dinge kommen, wie sie kommen. Menschen um Dich herum werden krank, sterben. Dein Partner verlässt Dich, dein Job wird gekündigt. Du hast einen Unfall. Solche Geschehnisse gibt es und wird es immer geben. Daran ist zunächst nichts zu rütteln.

Das einzige, was Dir bleibt, ist dazu (zumindest erst mal…) „Ja“ zu sagen. Den Tatsachen ins Auge zu blicken und dann nach vorne zu schauen. Erst DANN können wir Veränderungen in Angriff nehmen, falls nötig.

Andernfalls schmerzt uns der Widerstand gegen die Tatsachen manchmal mehr und lässt uns übler leiden als die Umstände selbst.

„Und trotzdem Ja zum Leben sagen…“, lautet der wunderbare Titel eines Buches von Victor Frankl, einem Psychologem, der das Konzentrationslager überlebt hat.

2. Du lernst Deine Gefühle zu fühlen

Das Leben zu akzeptieren – und zwar all inclusive … – kann Dich, vielleicht zum ersten Mal, in Kontakt mit richtig intensiven Gefühlen bringen. Auch in all ihrer Heftigkeit…

Doch genau sie sind es, die Du bisher mit aller Kraft vermieden hast.

Um Dich bloß nicht unfähig, klein, verlassen, „wie ein Idiot“ usw. zu fühlen, hast Du unter Einsatz all Deiner Lebensenergie gestrampelt, Situationen und Menschen manipuliert. Hast bestimmte Umstände (und Personen) gemieden wie die Pest.

Anstatt Dich genau diesen Gefühlen zu stellen. Sie real im Körper zu fühlen.

Und zu entdecken, dass sie – in Reinform gefühlt – doch gar nicht so bedrohlich sind wie immer vermutet…

Gefühle, die vielleicht sogar Dein größter Lehrmeister sein können.

3. Das Geschenk von Frieden und Freiheit

Nur innerer Frieden wird Dich je wirklich frei machen.

Zunehmend unabhängig zu werden von äußeren Geschehnissen und den Reaktionen anderer, zumindest erst mal “okay” damit zu sein…, kann Dir ein Stück von diesem Frieden schenken.

Sobald Du Dich nicht mehr sträubst, ALLES zu fühlen und alles zu nehmen, was das Leben Dir präsentiert, bist Du davon nicht weit entfernt.

Es ist die Bereitschaft, Dich dem Leben wie einem Geliebten vollständig hinzugeben und ihm zuzuflüstern: „Nimm mich ganz! Mach mit mir, was DU willst!“ …

Ja, tatsächlich wie ein „Liebemachen“ mit dem Leben selbst…

Oder etwas frommer ausgedrückt: “Dein Wille geschehe!” 😉

Für mein Erleben ist es der einzige letztliche Weg zu Frieden und Freiheit…

4. Du wirst ein angenehmerer, besserer Mitmensch

Egal ob als Elternteil, Partner oder Chef… du bist soo viel angenehmer, wenn Du Situationen und andere Menschen so akzeptierst, wie sie sind.

Genau wie auch Du Dich da am wohlsten fühlst, wo Du ganz willkommen bist, so wie Du bist. Und zwar in dem, wie DU die Dinge tun und sagen möchtest.

Und gerade auch dann nicht zurückgewiesen wirst, wenn Du Fehler machst, schlecht gelaunt bist oder schräge Angewohnheiten hast…

5. Erst dann sind Veränderungen wahrhaft möglich

Erst durch das unumwundene Akzeptieren des aktuellen „Tatbestandes“ legst Du die Grundlagen für zukünftige Veränderungen.

Ansonsten befindest Du Dich noch im Vermeidungsmodus. DU möchtest das Leben – und die anderen – manipulieren. Willst es selbst machen und glaubst zu wissen, wie “es” richtig ist. Du hast Dich noch nicht hingegeben. Noch nicht aufgegeben…

Um schließlich DICH vom Leben verändern, transformieren zu lassen.

So lange vertraust Du noch nicht auf die ordnende Kraft des Lebens. Doch das gleicht einem Festhalten. Und hindert Dich, den Weg für echte Veränderung freizugeben. Erst ein Annehmen dessen, was gerade ist, macht das möglich.

Denn das Leben hat oft die besseren Ideen für Weiterentwicklung als unser beschränkter Geist.

Kennst Du das auch? – so oft schon war ich am Ende dankbar, dass das Leben doch nicht auf mich und meine Pläne gehört hat. Sondern seine eigenen für mich vorgesehen hatte…;-)

Und dadurch meist eine viel genialere Situation erschaffen wurde als ich mir sie je hätte erträumen können. (…. für die aber eine bestimmte Veränderung nötig war, gegen die ich mich noch kurz zuvor mit Händen und Füßen und all meinem Sein gewehrt hatte… ).

Ich glaube wirklich, wir dürfen einfach darauf vertrauen, dass jederzeit für uns gesorgt ist. Auch, wenn wir das “Gesamtkunstwerk” nicht immer (sofort) verstehen… 😉

Oder mit den Worten von Khalil Gibran: “Und glaube nicht, du könntest den Lauf der Liebe lenken, sondern die Liebe, wenn sie dich würdig findet, lenkt deinen Lauf.”

Und in meinen Augen bezieht sich das nicht nur auf die Liebe im Sinne einer “Liebes-Beziehung”, sondern auch auf jeglichen Umstand des Lebens…

Kennst Du das auch?

Ich freue mich, von Deinen Erfahrungen rund um dieses Thema zu lesen.

Liebe Grüße und eine Herzensumarmung,
Elke

Zum Abschluss noch weitere Auszüge aus meinem Lieblingsgedicht von Khalil Gibran: “Von der Liebe”

Und wie gesagt: man kann “die Liebe”, bzw. “den Geliebten” auch durch das “Leben selbst”, das SEIN, die universelle Liebe oder auch Gott ersetzen. Die Liebe zum Leben (zum “großen Geliebten”) sozusagen…

Von der Liebe
von Khalil Gibran (Auszüge)

Wenn die Liebe dir winkt, so folge ihr, auch wenn ihre Wege hart und steil sind. Und wenn ihre Schwingen sich unter dich breiten, überlass dich ihnen, auch wenn das Schwert, das in ihrem Gefieder verborgen ist, dich verwunden kann. Und wenn sie zu dir redet, vertraue ihr, mag auch ihre Stimme deine Träume zerstören wie der Nordwind den Garten. Denn wie die Liebe dich krönt, so kreuzigt sie dich. Wie sie dich wachsen lässt, schneidet sie dich zurecht. Und wie sie zu deiner Höhe emporsteigt und dort die zartesten Zweige liebkost, die durch die Sonne zittern, steigt sie hinab zu deinen Wurzeln, um sie in ihrem Festhalten zu erschüttern. Wie Garben von Korn sammelt sie dich um sich. Sie drischt dich, um dich zu entblößen. Sie siebt dich, um dich von der Spreu zu trennen. Sie zermahlt dich bis zur Weiße. Sie knetet dich, bis du geschmeidig bist, und dann übergibt sie dich dem heiligen Feuer, damit du heiliges Brot wirst für das heilige Festmahl Gottes.

(…)

Wenn du liebst, sage nicht: „Gott ist in meinem Herzen“, sondern: „Ich bin im Herzen Gottes“. Und glaube nicht, du könntest den Lauf der Liebe lenken, sondern die Liebe, wenn sie dich würdig findet, lenkt deinen Lauf. Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich selbst zu erfüllen. Wenn du liebst und noch wünschen musst, so seien deine Wünsche: zu schmelzen und einem plätschernden Bach gleich zu werden, der sein Lied der Nacht singt; die Pein allzu vieler Zärtlichkeiten zu kennen; wund zu sein von deinem eigenen Begreifen der Liebe und willig und freudig zu bluten; zur Zeit der Morgenröte zu erwachen mit überströmendem Herzen und zu danken für einen neuen Tag der Liebe; in der Mitte des Tages innezuhalten und den Verzückungen der Liebe nachzusinnen; in der Abenddämmerung dankbar heimzukehren und einzuschlafen mit einem Gebet für deinen Geliebten in deinem Herzen und einer Lobpreisung auf deinen Lippen.

Fotos:
Yes, Shutterstock.
Frau, die die Arme zum Himmel streckt, Freepik.

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