Was wäre, wenn Nichts-Tun Deine Pflicht wäre?

Und nicht nur ein Luxus für den Urlaub? Oder eine Art „notwendiges Übel“, um „schnell“ wieder Deine Arbeitsfähigkeit zu regenerieren?

Mehr als nur die Pause zwischen Deinem “eigentlichen” Produktiv-Sein?

Ich gestehe: Selbst als Yogalehrerin hab ich echt lang gebraucht, bis ich das wirklich kapierte. Und begann, mir das Nichts-Tun nicht nur, halb schamhaft, “mal zu gestatten“….

…sondern es bewusst als eigenständige „Aktivität“ zu pflegen!

Als wichtigen Bestandteil meines Alltags. Mindestens genauso wertvoll und gleichrangig wie das (sichtbare) „Tätigsein“.

Ohne mich dabei faul oder unproduktiv zu fühlen. Ohne mich entschuldigen zu müssen. Vor mir selbst. Oder anderen.

Ohne dem „Druck“ drängelnder To Dos zu erliegen… Und es ist für mich weiterhin ein tägliches “Üben”…

Warum soll Nichts-Tun genauso wichtig sein wie Produktivität?

1. Immer nur Wachsen und Ernte am Stück gibt’s auch in der Natur nie: Alles läuft in Zyklen ab. Tag und Nacht, Auf und Ab, Ruhen und Wachsen im Wechsel. Alles folgt offenbar einer Art Kurve, die permanent auf und ab schwingt. Genauso ist es mit unserem Energielevel. Es geht auf und ab.

Das ist kein Burnout! Das ist schlicht NORMAL!

Yin und Yang, nennen es die Taoisten. Das eine kann nicht ohne das andere.

Wenn Du es so empfindest, dass Du nicht immer powern kannst: herzlichen Glückwunsch!

Du bist kein Versager. Mit Dir stimmt ALLES! Im Gegenteil: Du besitzt ein gesundes Navigationssystem für Deine inneren Rhythmen.

Sollten wir nicht alle lernen, sie (wieder) zu respektieren?

Beobachte doch die Tiere!

Unser Kater ist mir ein großer Lehrer: so aktiv und flink wie er sein kann, genauso ausgedehnt und intensiv sind seine Ruhephasen. Dass es einem als „fleißigem Bürger“ schon „obszön“ vorkommen kann: da geht man morgens aus dem Haus, der Kater liegt eingerollt und genüsslich schlummernd auf der Couch. Da kommt man am späten Nachmittag heim, hat selbst schon 1.000 Dinge erledigt und siehe da: der Kater liegt unverändert an seinem Fleck. Hebt nun vielleicht mal eine Augenbraue oder spitzt ein Ohr…

Ist sein Leben deshalb weniger wertvoll?

Ich übe mich darin, von der Natur zu lernen! Lasst uns unsere Ruhephasen endlich wieder als wichtigen Teil unseres Lebens anerkennen!

2. Keine gescheite Aktivität (Yang) kann irgendwann mehr stattfinden – ohne das Nichts-Tun (Yin)! Das wurde auch hirntechnisch immer wieder nachgewiesen: Mehr hilft beim Produktiv-Sein nicht mehr. In der Ruhe liegt die Kraft. Da kommen die wirklich guten Ideen… Da kann echt NEUES aufsteigen.

3. Dein Gehirn kann nur in der Ruhe das Erlebte verarbeiten und sinnvoll zu Neuem zu verknüpfen.
Bleiben diese Phasen (= gezieltes Nichts-Tun) aus, entsteht in Deinem Inneren ein riesiges Chaos:

Als würdest Du immer nur Sachen einkaufen und sie in ein Zimmer werfen. Ohne je die Tüten auszupacken und ihre Inhalte einzuräumen. Alles Schöne Erworbene würde für Dich nutzlos bleiben.

Mit unseren Erfahrungen ist es ähnlich: Erst durch inneres Auswerten und Nachwirken-Lassen werden sie zu den wahrhaften Schätzen unseres Lebens.

4. Wartungs-Arbeiten in Deinem Körper können nur so stattfinden. Ruhezeiten sind DIE wichtigsten Phasen für dauerhafte körperliche Gesundheit. Der noch so tollste Gesundheits- und Ernährungs- Tipp nützt Dir NIX, wenn die Entspannung ausbleibt.

Nur hier kann Dein Körper sortieren und ausmisten: alte, kaputte Zellen können rausgeschmissen werden (übrigens fast jeden Tag auch Krebszellen) und neue gebildet werden. In der Ruhe wird Dein Immunsystem richtig aktiv. Die Verdauung intensiviert sich. Deine Atmung wird reguliert, Herz und Kreislauf erholen sich. Das Hormon-System balanciert sich aus. Dein Schlaf geschieht wieder auf natürlichere Weise. Ein entspanntes Wohlgefühl tritt ein. –> Dein Parasympathikus ist aktiv und bewirkt all das – er ist der Teil des Nevensystems, der für Entspannung sorgt.

Auch die Libido fährt erst in der Ruhe wieder richtig hoch. In Stressphasen wird sie – wie alles andere oben beschriebene – als erstes runtergeregelt.

Wenn Du gerade im Aktivitätsmodus bist, ist der Sympathikus am Start ist – der Gegenspieler des Parasympathikus. Nun ist alles auf Fokus und Zielgerichtetheit konzentriert.

Und wenn besonders viele Stress-Hormone ausgeschüttet werden – die uns dann besonders aktiv machen können, was ja einerseits ein toller Effekt ist – wird jedoch alles runtergefahren, was ansonsten momentan nicht fürs Überleben wichtig ist: Darunter fallen auch alle oben beschriebenen Punkte.

Action und Leistungsfähigkeit sind als ein Modus, den wir zu bestimmten Zeiten nutzen können, eine wunderbare Einrichtung der Natur!

Doch wird er Dir zum Verhängnis, wenn es ein Dauer-Modus wird, der nicht mehr endet.

Viele von uns leben aber heute so:

Kopfschmerzen, Rücken-, Verdauungs-, Schlafprobleme sind nur der Anfang der Symptome, die sich mit großer Sicherheit über die Dauer einstellen werden!

Was sich alleine aus der intensiven (Action-)Hormon-Ausschüttung erklärt, die nicht mehr endet (wie Cortisol, Adrenalin etc.) und dem Stopp der lebenswichtigen Regenerationsfunktionen des Körpers (s.o.)

Unsere beiden Modi – aktiv und passiv, Sympthikus und Parasympathikus – funktionieren nur, wenn ausreichend Wechsel zwischen beiden da ist!

Du fragst jetzt vielleicht: Wenn doch beides wichtig ist… –

Warum dann Aktivitäts-Fasten betonen?

Ganz einfach: Anregungen, Termine und Aktivität gibt es schon genug! Oder? Das brauchst Du vermutlich nicht mehr zu üben oder zu steigern.

„Weniger ist mehr“ ist meiner Meinung nach die wahre Kunst, die es in unserer Zeit zu erlernen gilt.

Du wirst die Vorzüge des „gezielten Nichts-Tuns“ so sehr lieben. Wenn Du’s Dir erst mal als gleichrangigen „Programmpunkt“ erlaubst:

1. Beim Nichts-Tun kommen Dir die besten Gedanken! … Lösungen und Ideen, dass Du nur staunen kannst. Deine Kreativität blüht auf!

Auch in schwierigen Lebensphasen. Wenn Du vielleicht denkst: was soll ich bloß TUN?… – tue erst mal NICHTS!

Du wirst spüren, wie alles zur Ruhe kommen kann. Und dass es das Wichtigste in dem Moment ist. Es gibt nichts zu tun.

Wenn überhaupt wieder irgendwas gut werden soll: Komme erst mal zur Ruhe! Vieles ordnet sich in Deinem Inneren von selbst. Du wirst spüren, wie Du wieder an die Quelle angeschlossen wirst…

2. Du wirst wieder wie ein Kind: erlebst Dich aus dem Augenblick heraus. Worauf hast Du grad Lust? Vielleicht (nach all dem Tun…) erst mal: rumliegen, schlafen, aus dem Fenster gucken? Lesen? Musik hören und malen? Wie guuuuut. Folge wieder Deinen Körperimpulsen. Deiner Freude! Unmittelbar. Vertraue. Und: Enjoy!

3. Das Zusammenspiel mit anderen Menschen und dem Leben selbst “fluppt” wieder viel genialer…
Alles greift wie von selbst ineinander. Aus Deiner Entspanntheit bist Du mit allem(n) wieder mehr im Flow!

In der Natur haben sie auch keine Master-Pläne und To-Do-Listen. Merkwürdigerweise funktioniert trotzdem alles wie von magischer Hand geführt…

Wer kam eigentlich auf die Idee, dass wir Menschen nicht von derselben Kraft gelenkt werden?

Und dass wir ihr nicht vertrauen dürften?

Was wär, wenn wir uns – und alles anderes… – gar nicht so sehr zu kontrollieren und zu reglementieren brauchten, wie wir dachten…?

Wenn das auch ohne unser “Zutun” alles sehr gut funktionierte…?

Doch wie soll es konkret gehen?

Vielleicht denkst Du jetzt: schöne Idee – aber in meinem Leben leider nicht umsetzbar! Nicht jetzt. Nicht mit dem Job, den Verpflichtungen, den Kindern, der aktuellen Situation, dem Umzug, der Krankheit, dem Partner, etc.

Glaub mir: so gesehen, „geht“ das in keinem modernen Leben!

Es wird nicht der Tag kommen, an dem Du auf einmal magischerweise endlich Zeit hast zum Nichts-Tun.

Der wird nicht kommen.

Außer Du wartest so lange bis das Leben Dich zwingt… und Du dann – vielleicht ans Bett gefesselt – feststellst: ups, es geht ja doch! Das Leben geht auch ohne Deinen Aktivitätswahn weiter.

ODER Du triffst JETZT eine Entscheidung.

Und sagst: „Doch! Auch in meinem Leben gibt es Bereiche, die ICH ganz alleine gestalte!“

Frage Dich: Wo in Deiner Freizeit (oder bei der Arbeit, im Verein, in der Familie) machst Du Sachen aus Pflichtgefühl? Oder weil es schon immer so war? Oder Du glaubst, dass man sie von Dir erwartet?

Probier aus, was passiert, wenn Du es mal anders machst. Oder Dinge schlicht weglässt.

Hier ein paar Anregungen: 

1. Dein „Nein“ ist ein Geschenk! Alles, was Du absagst, wird DIR an Zeit geschenkt! Zeit nur für Dich. Zeit, um sie mit Deinen Liebsten zu verbringen. Um Dich auf Wesentliches in Deinem Leben zu konzentrieren.

Nicht selten sind die anderen am Ende auch froh für eine Absage (vor der Du Dich vielleicht erst lange gedrückt hast)… Denn auch sie sind geplagt vom Zu-Viel!

2. Werde radikal: Trau Dich, andere auch mal zu vertrösten. Nicht auf ALLES zu reagieren. Nicht SOFORT. Nicht jede Aufgabe anzunehmen. Nicht alles perfekt machen wollen.

Du gehst vor!! Es ist DEIN Leben. Du glaubst nicht, wie viel man erst mal liegen lassen kann! Manches erledigt sich ganz von selbst.Und fast alles erledigt sich drei Mal so schnell (und drei Mal so effizient und erfolgreich), wenn Du ausgeruht – und glücklicher – bist.

3. Schalte das Handy aus! Jaaa, es gibt einen Flugmodus (im Ernst: ich treffe immer häufiger Leute, die das gar nicht mehr wissen)! Nichts passiert, wenn er ein paar Stunden angeschaltet ist. Wirklich. Ich schwör! Hab’s selbst ausprobiert – krasse Erfahrung! 😉

4. Und probiere auch mal aus, was passiert, wenn Du einfach nicht ans Telefon gehst! Du darfst auch später zurückrufen. Viele hinterlassen eine Nachricht und alles klärt sich von selbst.

5. Freie Wochenenden. Das gibt’s doch kaum noch, oder? Jeder ist dauernd verplant. Ich beginne, Aktivitäten zu streichen, Teilnahmen an Veranstaltungen zu canceln. Und FREIE Wochenenden für FREIEN Flow aus vollen Zügen zu geniiiieeeßen… Das größte Geschenk!

6. Wenn Du selbständig bist / oder flexibel arbeiten kannst: hinterfrage, ob Deine Arbeitszeiten zu Deinem Biorhythmus passen! Musst Du zu den „üblichen“ Büro-Zeiten arbeiten? Vielleicht liebst Du es, morgens auszuschlafen und zu ruhen? Und lieber abends noch was zu machen? Oder probierst mal, alles Unnötige wegzulassen und nur noch 4 Stunden am Tag zu arbeiten? Was spricht dagegen? Außer der gesellschaftlichen Konditionierung?

Ich selbst habe SEHR lange gebraucht, mir zu gönnen, am Vormittag mal länger liegen zu bleiben, zu lesen oder im Nachthemd auf der Terrasse zu sitzen, während andere arbeiten …. oder mein Schreibtisch nach mir rufen möchte… UND dabei kein schlechtes Gewissen zu haben. Sondern es wirklich zu genießen.

– Und das, obwohl ich seit Jahren abends bis spät unterrichte und auch häufig an Wochenenden arbeite oder Seminare gebe.

Wie tief doch unsere antrainierten „Fleiß-Muster“ sitzen, oder?

7. Gehe früher schlafen! Schlaf wird allgemein unterschätzt!!! (nicht überschätzt, wie es so oft scherzhaft heißt…! 😉

Die krasse Wahrheit ist: Kaum ein aktiver Erwachsener weiß heute mehr, wer er ist, wenn er wirklich mal genug geschlafen hat! Dauerhaft.

Du wirst sehen: Du bist wahrlich ein anderer Mensch!!!

Mehr darüber in meinem Artikel “Gratismedizin Schlaf – und warum Müdigkeit auf Dauer schädlich ist”.

Ich finde das immer ganz erstaunlich: Viele Ängste und Sorgen verschwinden ganz von selbst, wenn ich auf genug Schlaf und Ruhe achte. Mein Wahrnehmen und Empfinden der Welt sind wie ausgewechselt. Alles erscheint soo schön und wunderbar. Ich weiß hinterher nicht mehr, was das Problem gewesen sein  soll… 😉 Kennst Du das auch?

Körper und Psyche verändern sich mit ausreichend Schlaf tatsächlich. Hormonelle Dysbalancen kommen in Ordnung. Kreativität und intelligente Lösungsansätze nehmen zu. Die Beziehungen zu anderen werden entspannter, wenn du ausgeschlafen bist. Dein Wohlbefinden steigt drastisch an.

Ich bin gespannt, zu hören, ob Du auch schon ein Fan des “gepflegten” Nichts-Tuns bist!

Oder davon träumst, (noch viel meehhr….) Dinge abzusagen /liegen zu lassen?

Wie geht es Dir mit dem Thema? Oder schläfst Du eh genug und nimmst Dir schon immer Zeit für Dich?

Schreib mir gerne! Ich freue mich sehr, von Dir zu lesen!

Und nun wünsche Dir viel Freude beim Ausprobieren
des Dolce Far Niente und seinen Segnungen!

Alles Liebe,
von Deiner – heute tatsächlich herrlich ausgeschlafenen –
Elke 😉

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Fotos:
@ shutterstock_678191419 von soft_light
@ Fotolia_68286061 von Barbara Pheby
 

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